Pressemitteilung – WALK OF SHAME – Pressekit


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Samstag 21. November, 15 Uhr ab Millerntor

Unter dem Hashtag #stpaulicodejetzt rufen 13 Initiativen zu einer „Demonstration als Spurensuche“ auf. Am Samstag geht es auf die Suche nach dem „Förderfall Milliardär“. Begleitet wird die Aktion von einer satirischen Plakatkampagne: Die Bürger*innen können mit Smartphone und Internet die Aufklärungsarbeit gegen die „Neuen Kiezgangster“ unterstützen. 

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Walk of Shame Demo am 21.11.2020 von St. Pauli Code JETZT!

„Kombiniere: Werther’s vertreibt Echte Originale!“ Mit einer ungewöhnlichen Plakatkampagne im Stil der 50erjahre werben 13 Initiativen aus St. Pauli und benachbarten Stadtteilen für den St. Pauli Walk of Shame.  In einem aufklärerischen Rundgang sucht die Demonstration all jene Orte und Organisationen auf, die an der Entwicklung des sogenannten „Paulihauses“ beteiligt sind – jenes Projekts also, dass die Wochenzeitung DIE ZEIT mit der Titelzeile „In Berlin Milliardär, in Hamburg Förderfall“ auf den Punkt gebracht hat. 

Um das skandalträchtige Geflecht aus privaten Firmen und städtischer Verwaltung aufzudecken und bekannt zu machen, hat sich die Initiative „St. Pauli Code JETZT!“ eine satirische Form ausgedacht: An den Wänden des Rotlichtbezirks fahnden Poster im Stil des Wirtschaftswunder-Detektivs „Nick Knatterton“ nach der neuen „Knoppersbande“, und die Bevölkerung soll den „Meisterdetektiv Hercule Merlot“  mit dem eigenen Smartphone unterstützen.

Ähnlichkeiten mit lebenden Personen sind natürlich „rein zufällig“. So wie bei „Alec Oberwellness“, unschwer zu erkennen als milliardenschwerer Erbe Oberwelland des Storck Süßwarenkonzerns (Werther’s, Knoppers, nimm2…) über den es auf dem „Fahndungsplakat“ heißt: „Der Chef der Knoppersbande steht von Geburt an im Schatten von Vater Klaas. Statt Liebe bekam der kleine Alec Geld. Und Zucker. Heute rächt er sich. An der Welt, an Sankt Pauli. Am Pferdemarkt hat er seine Drückerkolonne, die „Pahnik-Macherei“, auf das indische Lokal Maharaja angesetzt. Als Förderfall verkleidet ergaunert sich der Berliner Milliardär Baugenehmigung und Erbpachtvertrag. Sein Ziel: Das lebendige Lokal vertreiben, damit der Neue Pferdemarkt genauso kalt und einsam wird, wie sein Herz.“

Hintergrund: Nur weil die Werbe-Agentur des Süßwarenherstellers, die Pahnke Markenmacherei, teil des Paulihaus-Baukonsortiums ist, gilt das Projekt als „Wirtschaftsförderfall“ – und kann so die üblichen langen Wege demokratischer Einflussnahme auf Planung umgehen.

Auch auf die Frage, wer denn den schlauen Schachzug erdacht haben mag, weiß die satirische Kampagne eine Antwort. Denn Teil des Konsortiums sind außer der Agentur „Alte Hasen“ wie die privatisierte STEG unter der Leitung von „Rechenfinger Jo“, und das sogenannte „Hamburg Team“, ein Projektentwicklungsfirma des ehemaligen STEG-Chefs Peter Jorzick, in der Kampagne unschwer als „Steine Peter“ zu erkennen. Über den „Strippenzieher des Konsortiums“ wissen die Aktiven zu berichten, dass sein Unternehmen praktischerweise unter derselben Adresse am Millerntorplatz logiere, wie die staatliche Liegenschaft.

„Steine Peters“ Motto bringt den argumentativen Ansatz des Walk of Shame auf den Punkt: „Amateure begehen Verbrechen – Profis machen Verträge“. Denn die neuen „Kiezgauner“ handeln streng genommen nicht ganz illegal. Ihre Immobilienvorhaben werden nur auffällig stark finanziell unterstützt (6 Millionen Euro Steuergeld will Hamburg allein für die Herstellung des Grundstücks zahlen) und arbeiten an den im Baurecht verankerten demokratischen Notbremsen und Mitbestimmungsinstrumenten vorbei. Und das ist nur möglich durch die Konstruktion des Wirtschaftsförderfalls. Und der ist hier Milliardär und Bonbon-Produzent. Verdrängt werden dadurch hundert Jahre alte Gebäude, das Restaurant Maharaja, das denkmalgeschützte Rinderhallenensemble wird beschädigt, St. Paulis kümmerlicher Baumbestand empfindlich dezimiert.

Damit sind die Initiativen nicht einverstanden.

Kombiniere:  Der Drops ist noch nicht gelutscht!  

Walk of Shame Demo am 21.11.2020 startet am Millerntor Platz 1.

Organisiert von St. Pauli Code JETZT! und St. Pauli selber machen!

sowie:
der Initiative Sternbrücke: Sie kämpft für die Erhaltung der denkmalgeschützten Sternbrücke und den Kulturort Sternbrücke mit seinen Clubs und Bars.

Viva La Bernie: Sie wollen den Werkhof in der Bernstorffstraße 117 erhalten, in dem über hundert Handwerker und Künstler wohnen und arbeiten.Die Initiative Esso-Häuser: setzt sich nach wie vor ein für eine Politik, die sich an den Bedürfnissen der Menschen auf St. Pauli orientiert und nicht an den Profitinteressen der Immobilienwirtschaft!

Nach dem Abriss der Esso-Häuser hat sie eine umfassende Beteiligung der Menschen auf St. Pauli an der Neubauplanung erkämpft. Dabei wurde in der PlanBude der St.Pauli-Code entwickelt, der als Leitlinie für alle Neubauprojekte auf St. Pauli verbindlich gelten soll.Park Fiction: Park Fiction: Ein politisch-künstlerisches Projekt, das 1995 – 2005 die Wunschproduktion für den gleichnamigen Park statt Bebauung organisiert hat und seit diesem Sommer Ideen für den Betonstreifen an der Elbe sammelt

Wohl oder Übel: Sie haben mit dem Stadtteilwohnzimmer in der Wohlwillstraße 10 einen selbstorganisierten, kulturellen Anlaufpunkt für den Stadtteil geschaffenSt. Pauli selber machen: Eine Plattform für Alle, die den Stadtteil solidarisch gestalten wollen. Wir greifen die Themen auf, die den Stadtteil beschäftigen, damit St. Pauli ein lebenswerter Stadtteil bleibt>

St. Pauli Office: Seit 2006 bieten sie Stadtteilrundgänge auf Sankt Pauli an — von Menschen aus dem Viertel gemacht für Interessierte aus aller Welt!St. Pauli Archiv: setzt sich mit Geschichte und Gegenwart dieses einmaligen Viertels auseinander und zeigt anhand von Rundgängen, Ausstellungen, Veranstaltungen und Publikationen die Vielfältigkeit St. Paulis.

Centro Sociale: Das Centro Sociale ist ein autonomer Nachbarschaftstreff, der 2008/2009 von vielen Anwohner*Innen erkämpft wurde, um einen Gegenpunkt zur zunehmenden Kommerzialisierung des Viertels zu schaffen.

Verein Gängeviertel: Seit 2009 sschützt der Verein das historische Gängeviertel vor Verfall und Abrissund hat in der Hamburger Innenstadt einen Raum geschaffen, in dem Neues entstehen kann durch Kunst, Kultur und Gespräche, in Ateliers, Wohnungen und sozialen Projekten.

Gnadenkoppel e.V.: Ist ein Wohnprojekt, bestehend aus 19 genossenschaftlichen Wohnungen. Die Bewohner*innen sind überwiegend Menschen, die bereits vorher im Stadtteil St. Pauli gewohnt haben und sich seit Jahren kennen.

fux eG: Will aus der ehemaligen Viktoria-Kaserne in Hamburg-Altona dauerhaft einen gemeinschaftlich betriebenen Produktionsort für Kunst, Kultur und Gestaltung, Gewerbe und Bildung, kleine Firmen sowie soziale Organisationen machen.

KAMPAGNE ZUM DOWNLOAD – ALLE BILDER HONORARFREI ZU VERWENDEN IM ZUGE DER BERICHTERSTATTUNG ÜBER WALKOFSHAME; PAULIHAUS; STPAULICODEJETZT: